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Zuckerrohr, Rüben & Co.

Wir lieben Süßes, aber die süße Versuchung hat auch andere Seiten! Zucker war und ist ein bedeutendes Handelsgut mit weltweit steigendem Verbrauch. Die wachsenden Anbauflächen sind allerdings nicht nur dem menschlichen Konsum geschuldet, sondern auch der Herstellung von Kraftstoff, dem „Bio-Ethanol“.
Von Freitag, 20. Oktober bis Samstag, 21. Oktober dreht sich im Tropengewächshaus alles um Zucker. Am Freitagabend erwartet die Teilnehmenden ein Einstieg zu den wichtigsten Zuckerpflanzen, ihrer Geschichte, Anbau, Verarbeitung und Bedeutung. Wo genau liegt der Unterschied zwischen Vollrohrzucker, Rohrohrzucker und braunem Zucker? Und wie wirkt sich der Anbau von Zuckerrohrmonokulturen oder Zuckerrübenfeldern auf die Umwelt aus? Wir werden uns auch mit der Bedeutung des europäischen Hungers nach Zuckerrohr und Rum beschäftigen, der das abscheuliche System der Sklaverei ankurbelte. Bis heute bedeutet die Arbeit auf einem Zuckerrohrfeld extrem harte körperliche Arbeit. Was hat sich an den Verhältnissen seither eigentlich geändert? Nach diesen Impulsen gibt es „Süßes zum Nachtisch“: im Lichtkegel der abendlichen Taschenlampenführung im Tropengewächshaus steht die wohlschmeckende Seite des Zuckers, mit Häppchen aus Literatur und Küche.
Am Samstag geht es weiter im Gewächshaus – wir beschäftigen uns bei einem Rundgang mit botanischen, landwirtschaftlichen, ökonomischen, politischen und sozialen Aspekten von verschiedenen Zuckerpflanzen. Was verbirgt sich hinter Agavensirup oder Palmzucker, woher kommt der Kokosblütenzucker und wem gehört die Stevia? Einige Zuckerarten nehmen wir richtig unter die Lupe! Natürlich dürfen auch Verkostungen unterschiedlicher Süßmittel nicht fehlen. Noch vor 200 Jahren galt Zucker noch als Luxusartikel. Aus der Zuckerrohrpflanze gewonnen, gelangte das so genannte „weiße Gold“ über die Kolonien nach Europa. Bereits 1806 begannen mit der Kontinentalsperre von Napoleon die Handelsbeschränkungen. Eine Folge davon ist die Zuckerrübe, deren Züchtung damals forciert wurde, um unabhängig vom tropischen Zuckerrohr zu werden. Heute stehen sich Rohr und Rübe auf dem Weltmarkt als Konkurrenten gegenüber, Handelsbeschränkungen und Ausnahmen sind vielfältig. Ganz aktuell laufen zum 30. September 2017 die EU-Quotenreglungen für den Anbau aus. Wir diskutieren Marktmechanismen, Arbeitsbedingungen, Biopiraterie und fairen Handel.

Zeit: Freitag, den 20. Oktober um 16:30 Uhr bis Samstag,
den 21. Oktober um 17:30 Uhr
Ort: Tropengewächshaus der
Universität Kassel, Steinstr. 19, 37213 Witzenhausen
www.uni-kassel.de