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Verdis berühmte Oper auf dem Schlossplatz

Im letzten Moment: Nabucco bittet Gott um Hilfe und rettet so seine Tochter und das israelische Volk vor dem Tod. Fotos: Veranstalter

Nur noch wenige Karten zu haben

Guiseppe Verdi gilt heute als einer der größten Komponisten der Musikgeschichte. Doch kurz bevor er den Auftrag für seine berühmte Oper „Nabucco“ annahm, wollte er dem Komponisten-Dasein ein Ende setzen. Ein Misserfolg zu viel trieb Verdi im Jahr 1841 zu diesem Gedanken. Bartolomeo Merelli, 1841 Leiter der Mailänder Scala, kostete es einiges an Überredungskunst, um den demotivierten Musiker umzustimmen. Er übergab Verdi das Libretto (Anmerk. d. Red. Textbuch) von Dichter Temistocle Solera. Die Geschichte um Babylons König Nabucco fesselte Verdi, inspirierte ihn, ließ die Noten für die Melodie und die Verse aus seinen Fingern fließen. Heute zählt Nabucco zu Verdis erfolgreichsten Kompositionen. Sie erzählt die Geschichte von Liebe, Macht, dem Wunsch nach Freiheit und Gottvertrauen.

Machtgierig: Abigaille will den Thron Nabuccos für sich.

Ensemble aus Prag spielt Open Air
Die Passage des Gefangenenchors wirkt unter freiem Himmel noch einmal imposanter als im Opernhaus. Davon können sich die Hann. Mündener am Samstag, 3. August, auf dem Schlossplatz selbst überzeugen. Künstler der Prager Festspieloper werden an diesem Samstagabend die Oper ab 20 Uhr aufführen. Die Besucherzahl ist auf 800 Plätze limitiert. Es gibt nur noch wenige Restkarten. Tickets für die Oper gibt’s ab 49 Euro beim Veranstaltungsbüro Paulis, www.paulis.de.


Der Kampf um Macht und Liebe
Nebukadnezer, kurz: Nabucco, ist König Babylons und nimmt die heilige Stadt Jerusalem ein. Für das israelische Volk bedeutet das das Ende der Freiheit und die Unterdrückung durch einen fremden König, der im Lauf der Handlung dem Wahnsinn verfällt und sich selbst zum Gott krönt.
Auch unter Nabuccos Töchtern entfacht ein Streit, getrieben aus Eifersucht und Machtgier. Um den Thron ihres Vaters zu erben, ist seine vermeintliche Tochter Abigaille bereit bis zum Äußersten zu gehen. Vor allem will sie ihre Schwester Fenena, die eigentliche Thronerbin tot sehen – und mit ihr das israelische Volk. Die Gefangenen beklagen im Chor ihr verlorenes Heimatland und bitten Gott um Hilfe.

Die göttliche Wendung
Nabucco überwindet seinen Wahnsinn, als ihm bewusst wird, dass Fenena nur noch durch ein Wunder gerettet werden kann. Er fleht Gott um Verzeihung an und sagt ihm Verehrung zu. Als hätte er Nabuccos Flehen erhört, öffnen sich die Tore und ein Heer aus treuen Wachen tritt ein. Zusammen befreien sie das israelische Volk und Nabuccos Tochter Fenena.