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Stadtbücherei wird nicht geschlossen

Lesen für den Erhalt der Stadtbürcherei in Hann. Münden – dieses Motto hat sich der Lesemob gesetzt. Rund 200 Bürger aus allen Altersgruppen sind Ende September dem Aufruf der Bücherei-Nutzerinnen Nele Hartings und Melanie Tönnis zum stillen Protest auf den Schlossplatz gefolgt. Mit Erfolg, denn der Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für den Erhalt der Stadtbücherei ausgesprochen.

So viel Einsatz von Seiten der Bürger hat auch die Stadtverwaltung beeindruckt: sie lobt den Lesemob in einem Facebook-Beitrag. Der Protest hat nicht nur gezeigt, dass die Bücherei ein wichtiger Ort für Bildung und Zusammentreffen ist. Er hat auch aufmerksam gemacht und viele neue Lesebegeisterte in die Stadtbücherei gelockt.

Die Bücherei sollte laut Haushaltssicherungskonzept der Stadt zum 1. Januar 2019 geschlossen werden. Sie ist ein großer Kostenpunkt im Haushalt. Rund 400.000 Euro werden für den Unterhalt der Bücherei eingeplant, über 200.000 Euro sind interne Verwaltungskosten. Würde die Bücherei geschlossen, wird das Geld jedoch nicht gespart, sondern in andere Bildungsprojekte investiert.
Ein Arbeitskreis hat sich daraufhin mit der Bücherei beschäftigt und Wege gesucht, wie die Einnahmen erzielt und die Stadtbücherei erhalten werden könnten. Zumal die Stadt auch einen Bildungsauftrag zu erfüllen hat und dazu zählt auch eine Stadtbücherei. Die Lösung: Ein Förderverein, der sich darum bemüht Fördermittel einzuholen und höhere Nutzungsgebühren. Die seien seit 2004 nicht angepasst worden.

Das und der Protest genügte den Stadträten, um die Bücherei wieder von der Streichliste zu nehmen. Der Förderverein werde laut Stadtverwaltung am Donnerstag, 22. November, gegründet. Die Gründungsmitglieder treffen sich um 19 Uhr in der Stadtbücherei im Welfenschloss. Unterstützer und Nutzer der Bücherei dürfen an der Versammlung teilnehmen. (ggu)