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Spezialisiert auf Herz und Nieren

Carsten Liedtke und Ulf Nagorsnik erklären Intensivversorgung

Das Wohl der Patienten stets im Blick: (v. l.) Ulf Nagorsnik, Oberarzt für Innere Medizin und Nephrologie, Frank Eilers, Stationsleitung Intensivstation, und Carsten Liedtke, Chefarzt für Anästhesie. Foto: Schreivogel

Die moderne Intensivstation (ITS) ist ein zentrales Element des Klinikums Hann. Münden. Sie wird geleitet von Carsten Liedtke, Chefarzt für Anästhesie und Spezialist im Bereich der operativen Intensivmedizin, Prof. Dr. Volker Kliem, Chefarzt der Abteilung Nephrologie, und Oberarzt Ulf Nagorsnik, Abteilung Nephrologie. Gemeinsam mit einem Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegekräften unter der Leitung von Frank Eilers behandeln sie Patienten nach großen Operationen oder nach lebensbedrohlichen internistischen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Lungenembolie oder akutem Nierenversagen. Um den Patienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen, nutzt das Team ein großes Spektrum an modernen Methoden der Intensivmedizin. Dazu zählen Medikamente und apparative Methoden wie Beatmung und Dialyse.
Es stehen jeweils sechs Betten im Intensiv- und Intermediate-Care (IMC) Bereich zur Verfügung. Im Intensivbereich liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von Patienten, die Unterstützung bei der Atmung oder der Kreislauf- oder Nierenfunktion benötigen. An allen Bettenplätze gibt es daher die Möglichkeit zur Beatmung und Nierenersatztherapie (Dialyse). Im IMC Bereich erfolgt zumeist die Überwachung nach großen Operationen aus den Bereichen Unfall, Visceral und Gefäßchirurgie, Orthopädie, HNO und Urologie.
Die interdisziplinäre Intensivstation hat also Schnittstellen mit allen anderen medizinischen Bereichen: Rettungsdienst, Zentrale Notaufnahme, Funktionsbereiche, Normalstationen und der Operationsabteilung (OP)


Wohl der Patienten immer im Blick
In vier modernen Operationssälen werden im Klinikum Hann. Münden operative Eingriffe durchgeführt. Die Patienten werden auf dem Weg der Genesung von einem Team aus Narkoseärzten, Operateuren und spezialisierten Pflegekräften begleitet. Von der Bettenschleuse über die eigentliche Operation bis in den Aufwachraum sind die Patienten stets unter Aufsicht des Intensivstationteams. Die Anästhesisten erstellen perioperativ elektronisch die Therapiepläne der Patienten, die netzwerkgestütz zur ITS/IMC weitergegeben werden.
Die anästhesiologische Behandlung erfolgt mit allen modernen Verfahren der Allgemein- („Vollnarkose“) oder Regionalanästhesie (z.B.: „Rückenmarksnarkose“). Die Abstimmung zwischen dem Operateur und dem Narkosearzt erfolgt bereits vor dem Eingriff. Auch die Schmerztherapie nach der Operation wird von den Chirurgen und Narkoseärzten gesteuert, teilweise über sogenannte Schmerzkatheter.
Ein OP-Manager – ebenfalls Narkosearzt – koordiniert die Abläufe des gesamten OPs, weist den operierenden Abteilungen OP Saalkapazitäten zu und erstellt den OP-Plan. Auch außerhalb der Kernarbeitszeiten steht der OP für dringende und Notfalloperationen an 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung.

Fachbereiche arbeiten Hand in Hand
Um dem Patienten die moderne Therapie zu ermöglichen, muss die Zusammenarbeit zwischen OP und Intensivstation gut funktionieren. „Bei einer Nierentransplantation zum Beispiel ist das reibungslose Zusammenspiel aller nötigen Fachabteilungen besonders wichtig“, sagt Carsten Liedtke. „Dabei gibt es eine große Schnittmenge zwischen operativer und internistischer Versorgung.“ Steht ein Spenderorgan für einen Patienten zur Verfügung und ist dieser dafür geeignet, muss er sofort in die Klinik kommen. Der Patient wird dann von einem Team aus erfahrenen Urologen und Nephrologen begutachtet und zur Transplantation vorbereitet. Die eigentliche OP erfolgt durch die Urologen, ggf. unter Mithilfe anderer Fachabteilungen. Nach dem Eingriff erfolgt die interdisziplinäre Betreuung auf der Intensivstation.
„Die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit wird auch während jeder Visite deutlich“, sagt Liedtke.
Sven Schreivogel

„Wir verfahren immer nach dem Vier-Augen-Prinzip.
Nur so können wir sichergehen, dass wir entscheidende
Symptome nicht übersehen.“

(Ulf Nagorski)

Der Vorgängerbetrieb des Klinikums Hann. Münden, das Nephrologische Zentrum Niedersachsen (NZN), gab es von 1977 bis 2013. Nach zweijähriger Übergangsphase wurde es 2015 mit dem damaligen Mündener Vereinskrankenhaus im Gebäude des ehemaligen NZN zum Klinikum vereinigt. Durch einen modernen Neubau erfolgte 2018 eine zukunftsweisende Erweiterung des Komplexes.