Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Mit Vertrauen Hemmschwellen abbauen

Chefarzt Dr. Jens Küster (von links) freut sich über Verstärkung im MVZ und auf Station: Neu im Team sind die Urologen Wilhelm Lambertus und Oberärztin Dr. Dunja Dehne.

In der Urologie am Klinikum Hann. Münden sind Patienten in guten Händen

Blasenschwäche, Prostatakrebs, Nierensteine: Das sind Erkrankungen, die Patienten empfindlich in ihrer Intimsphäre treffen. Umso wichtiger ist es, einen Facharzt für Urologie zu haben, der uneingeschränkt Vertrauen genießt. Dabei spielt die fachliche Komponente eine ebenso wichtige Rolle wie die menschliche. Eine Ansicht, die auch Dr. Jens Küster (57), seit 2001 Chefarzt der Urologie am Klinikum Hann. Münden (KHM), teilt: „Wir möchten Patienten das Gefühl geben, hier sind Menschen für sie da, sie kümmern sich und hören zu.“
Seine Abteilung deckt das gesamte Spektrum der Urologie für Erwachsene ab. Behandelt werden gut- und bösartige Erkrankungen der Nieren, Harnleiter und -röhre, Blase, Prostata und Geschlechtsorgane. „Die Krankheitsbilder reichen von Funktionsstörungen über Verletzungen und Entzündungen bis hin zu Krebsleiden“, erläutert der Urologe. Dafür stehen auf der modernen Station dreißig Betten zur Verfügung. Mit sieben Fachärzten ist man dort gut aufgestellt. Leitender Oberarzt ist Raimund Elsner.

Arbeiten gerne in Hann. Münden: Alena Spivakova, Ärztin in der Facharztausbildung, und die Oberärzte Dr. Ralf Goltz und Andreas Knaus.

Neu im MVZ:
Urologe Wilhelm Lambertus
Erste Anlaufstelle für Patienten mit urologischen Beschwerden ist meist das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am Klinikum, wo eine urologische Praxis angesiedelt ist. Neu ist dort seit 1. Juli der leitende Facharzt: Wilhelm Lambertus (54). Der Urologe war zuvor elf Jahre in einem MVZ in Einbeck und Uslar tätig. Zu erreichen sind er und sein Team im MVZ von Montag bis Freitag nach Terminvereinbarung.
Auch Lambertus ist die persönliche Bindung zu seinen Patienten wichtig: „Sie sollen sich menschlich und fachlich gut aufgehoben fühlen.“ An seinem neuen Wirkungsfeld schätzt er die gute Zusammenarbeit zwischen Praxis und Klinik, die enge Verzahnung und kurzen Wege – „zum Wohle der Patienten“. Das ist ein Vorteil, den auch Dr. Jens Küster, der auch Sprechstunden im MVZ anbietet, hervorhebt: „Wir arbeiten Hand in Hand“ – etwa mit der Radiologischen Praxis.

Verstärkt Klinik:
Dr. Dunja Dehne
Auch die urologische Station hat zum 1. Juli Verstärkung bekommen – mit Oberärztin Dr. Dunja Dehne (51). Das Besondere: Sie ist Fachärztin für Chirurgie (Schwerpunkt Viszeralchirurgie) und für Urologie. Sie hat wie Küster und Lambertus in Göttingen studiert, und zuvor an der Freien Universität in Berlin. Bisher war sie am Prostatakarzinom-Zentrum in der Universitätsklinik Oldenburg als Oberärztin tätig. Da die Behandlung von Tumorerkrankungen am KHM ein Schwerpunkt ist, wird sie vor allem in der Tumorchirurgie und minimal-invasiven Chirurgie (Laparoskopie) tätig sein.
Das KHM bietet Krebspatienten bewährte Therapien an. „Bei einem lokal begrenzten Prosta­takarzinom setzen wir auf die LDR-Brachy-Therapie“, erläutert sie. Die Mündener Klinik ist in Südniedersachsen das einzige Haus, das diese in Kooperation mit dem Klinikum Kassel ermöglicht. Dabei werden Strahlenquellen in die Prostata eingepflanzt. Diese Stäbchen sind so präpariert, dass sie gleichmäßig eine Strahlung abgeben und so die Tumorzellen zerstören. Vorteil der Therapie: relativ wenig Nebenwirkungen.

Sie sind Krankenschwestern im Funktionsbereich urologische Endoskopie: Helene Sommer und Svenja Frey-Walter.

Spezialgebiet:
Große Tumorchirurgie
Tumore sind nicht selten – etwa an Prostata, Niere, Blase oder Hoden, die medikamentös, strahlentherapeutisch und operativ behandelt werden. Ein Spezialgebiet ist die große Tumorchirurgie. Dazu zählen die vollständige Entfernung der Prostata bei einem Prostatakarzinom. Andere große chirurgische Eingriffe sind die Entfernung der Niere selbst oder von Tumoren oder die Blasenentfernung mit Bilden einer Ersatzblase aus Darm. „Anspruchsvolle, komplexe Operationen“, sagt Dr. Dunja Dehne. Auch endoskopische Eingriffe etwa an der Harnblase oder zur Entfernung von Nierensteinen zählen dazu.
„Auch gutartige Veränderungen der Prostata sind sehr häufig“, sagt Dr. Jens Küster. Die Behandlung ist individuell. Neben der Entfernung der Prostata, ganz oder teilweise, besteht die Möglichkeit der Ausschälung oder Verdampfung. Früherkennung gut- und bösartiger Veränderungen ist für den Therapieerfolg immer entscheidend. Männer können im MZV Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs wahrnehmen. Krankenkassen übernehmen die Kosten ab dem 45. Lebensjahr. Doch zu wenige machen davon Gebrauch.
Ängste und Hemmschwellen spielen eine große Rolle, so die Erfahrung von Dr. Jens Küster. Ihm ist es wichtig, diese abzubauen. Das gilt auch für ein anderes tabubehaftetes Thema: Inkontinenz. Eine Erkrankung, von der Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind. Ihnen bieten die Urologen eine medikamentöse und operative Behandlung an – etwa das Einsetzen eines TVT-Bandes bei der Frau, eines Advance-Bandes beim Mann oder die Implantation eines künstlichen Schließmuskels.

Miteinander der Generationen (von links): Krankenschwester Fe Beuermann und Krankenpfleger Jürgen Schulz arbeiten seit fast dreißig Jahren im Mündener Klinikum. Maximilian Mundhenk hat in 2018 seine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger abgeschlossen. Die brasilianische Krankenschwester Uyara Camara ist seit 2017 in der Klinik.

Schwerpunkt:
Nierentransplantationen
Ein weiterer Schwerpunkt sind Nierentransplantationen. Im KHM werden alle operativen Verfahren inklusive Revisionsoperationen durchgeführt. Für Dr. Dunja Dehne ist das „eine neue spannende Aufgabe“. Denn in Niedersachsen gibt es nur zwei Transplantationszentren, bundesweit vierzig. „Wir gehören zu den Top Ten“, freut sich der Chefarzt. (hkk)