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Mehr Zeit für Pflege

Ein wertschätzender Umgang mit Patienten zeichnet das Klinikum Hann. Münden aus

Hochwertige medizinische und pflegerische Betreuung gehen im Klinikum Hann. Münden Hand in Hand. Rund 200 gut ausgebildete Pflegekräfte arbeiten dort in den Klinik- und Funktionsbereichen – darunter Gesundheits- und Krankenpfleger, Medizinische Fachangestellte, Pflegehelfer und Krankenpflegehelfer. Die Verantwortung für sie trägt Pflegedienstleiter Steffen Feldt. Wertschätzend im Umgang und das Wohl der Patienten im Blick – so lautet sein Credo. Und das wird Tag für Tag auf den Stationen der Klinik und in den Funktionsbereichen wie OP, Labore und Diagnostik auch gelebt.

Im Einsatz zum Wohl der Patienten: Das Team der Pflege am
Klinikum Hann. Münden. Fotos: Klinikum Hann. Münden

Patienten als Menschen wahrnehmen
Steffen Feldt sagt: „Nichts ist wichtiger als eine persönliche, freundliche und höfliche Ansprache unserer Patienten. Es ist uns ein Anliegen, sie als Menschen wahrzunehmen. Sie kommen in schwierigen Situationen zu uns und brauchen unsere Hilfe.“ Dabei hat das Pflegeteam viele Aufgaben wahrzunehmen – auf den Stationen zählt dazu unter anderem die Grund- und Behandlungspflege. Ein wichtiger Wegbegleiter, um professionelle und zugleich menschliche Pflege leisten zu können: Teamarbeit auf allen Ebenen. „Kollegialität gewährleistet die gute Versorgung unserer Patienten.“

Praxisanleiterin Birgit Reinsch-Nortmann (rechts) übt mit Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflegeschule die Anleitung einer Patientin zur Selbstpflege, hier die Verabreichung einer subcutanen Injektion. Foto: Kothe

Das qualifizierte Team in der Pflege setzt sich aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern zusammen. Und das liegt Steffen Feldt am Herzen: Generationen arbeiten miteinander und profitieren voneinander. Ein weiterer wichtiger Aspekt: die Fort- und Weiterbildung seines Teams – zum Beispiel in den Gebieten der Intensivpflege, des Wundmanagements, der Notfallpflege, der Geriatrie oder Nephrologie. Aber auch weil „sich viele medizinische Bereiche rasant weiterentwickeln“, sagt Steffen Feldt und nennt als Beispiel die Intensiv- und Notfallmedizin, die mittlerweile hightech-basiert ist.

Seit zwei Jahren Pflegedienstleiter
Steffen Feldt hat die Pflegedienstleitung vor zwei Jahren übernommen. Der 38-Jährige ist ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpfleger und hat Betriebswirtschaft studiert. Seine Arbeit hat der gebürtige Berliner während des Zivildienstes in einem Berliner Krankenhaus kennengelernt: „Ich fand die Tätigkeiten sehr spannend, und so bin ich zu meiner Ausbildung gekommen.“ Nach verschiedenen beruflichen Stationen hat er sich schließlich für das Klinikum Hann. Münden entschieden: „Für mich ist es eine tolle Aufgabe, hier etwas mit aufzubauen.“
Mehr Zeit für Pflege – so lautet der Slogan im Klinikum. „Pflege ist ein sensibler Bereich“, sagt Steffen Feldt. „Es bedarf Professionalität, Respekt, Wertschätzung, Sensibilität und Zeit im Umgang miteinander.“ Die Pflegemaßnahmen werden dabei individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Pflege bedeutet aber auch soziale Interaktion, so spielt Humor eine wichtige Rolle, „um auch einmal für ein paar Minuten zu vergessen, dass man krank ist.“
Immer mehr übernehmen die Pflegekräfte aber auch eine beratende Funktion: zum Beispiel nach einer Nierentransplantation, wenn nichts mehr wie vorher ist. „Auch wir sprechen mit Betroffenen über Risikofaktoren, die Ernährung oder darüber, was bei der Einnahme von Immunsuppressiva zu beachten ist.“

Das Team der Gesundheits- und Krankenpflegeschule mit Schulleiterin Sonja Diedrich (links).

Ausbildung in der klinikeigenen Schule
Weil für all diese Aufgaben qualifizierte Pflegekräfte gebraucht werden, hat auch ihre Ausbildung am Klinikum Hann. Münden einen hohen Stellenwert. Im Januar 2018 zog die Gesundheits- und Krankenpflegeschule in das Klinikum ein – damit sind Theorie und Praxis eng verzahnt. „Die Praxisbegleitung durch die Pflegepädagogen und die Praxisanleitung durch die zentralen Praxisanleiter der Schule läuft über kurze Wege, der Austausch mit den Stationen ist eng“, sagt Schulleiterin Sonja Diedrich. Ab 2020 startet an der Schule, die 60 Ausbildungsplätze hat, die neue generalistische Ausbildung von Pflegefachkräften. Dann wird es nur noch einen Ausbildungsberuf (Abschluss: Pflegefachmann bzw. -frau) geben, der alle bisherigen Pflegeberufe wie die Gesundheits- und Krankenpflege, die Altenpflege und die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ablöst. Das ist die Folge einer Reform der Pflegeberufe, die die Ausbildung professionalisieren und europäischen Standards genügen soll.
Das bedeutet für die Auszubildenden: Künftig lernen sie die Pflege von Menschen aller Altersgruppen und in allen Bereichen, von Krankenhäusern über stationäre und ambulante Pflege bis hin zu Pädiatrie und Psychiatrie. Die Kompetenzen sind so breiter gefächert, dem Nachwuchs stehen mehr Einsatzgebiete offen. Wer sich spezialisieren möchte, kann dies im dritten Ausbildungsjahr. Die Schule am Klinikum Hann. Münden bietet den Schwerpunkt der stationären Akutpflege an.

Pflegedienstleiter Steffen Feldt

Auszubildende übernehmen früh Verantwortung
Die Ausstattung der Schule ist hochmodern, die Lernmethoden zeitgemäß. Jeder Schüler erhält ein Tablet und WLAN existiert in allen Räumen. Eine E-Learning-Plattform ergänzt den Unterricht und bietet die Möglichkeit für ortsunabhängiges, selbstgesteuertes Lehren und Lernen. Etwas anderes, das der Schulleitung und dem Pflegedienstleiter wichtig ist: Auszubildende übernehmen früh Verantwortung.

Deshalb werden sie auch auf einer in der Region einzigartigen Modellstation eingesetzt, die erst im Oktober speziell für Auszubildende eröffnet wurde. Sie fordert und fördert die Übernahme von Verantwortung. „Hier gibt es die Möglichkeit, sie gut zu betreuen. Hier lernen die Auszubildenden von Anfang an, dass gute Pflege aus mehr als nur einzelnen Tätigkeiten besteht.“, sagt Steffen Feldt. Sie begleiten Patienten von der Aufnahme über die OP-Vorbereitung bis hin zum Entlassmanagement. Die Station mit 17 Betten, auf der Patienten mit Gefäßerkrankungen behandelt werden, wird von Dr. Alexander Wolff und Dr. Gabriel Alvarez Tichauer geleitet. (hkk)