Die Fusion von Nephrologischem Zentrum Niedersachsen (NZN) und Evangelischem Vereinskrankenhaus (VKH) in Hann. Münden hat die medizinische Versorgung in der Region verändert. „Der Zusammenschluss bietet medizinische Versorgung auf höchstem Niveau“, sagt Stefan Starke, Geschäftsführer des Klinikums Hann. Münden (KHM). Das optisch sichtbarstes Zeichen der Veränderung: der im Juni eingeweihte moderne Neubau.
Patienten Kontinuität schenken
Stefan Starke ist seit 1. November 2017 im Amt. Er zieht eine positive Bilanz: „Es ist uns gelungen, den Sanierungsplan erfolgreich fortzusetzen, das Unternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren und das Leistungsspektrum zu erweitern.“ Er sieht seine Aufgabe nun darin, das Erreichte auszubauen: „Und dafür brauchen wir Kontinuität und Vertrauen.“ Und genau das möchte er den Menschen, die auf ein zuverlässiges Gesundheitsangebot setzen, auch schenken.
Bevor der 29-Jährige nach Münden kam, war er sechs Jahre bei den Helios Kliniken, zuletzt am Klinikum Uelzen als Geschäftsführer. Begonnen hat seine Karriere bei Helios mit einem Trainee-Programm, tätig war er an verschiedenen Standorten. Der gebürtige Dresdner, der an der Fachhochschule Görlitz Management für Gesundheitswesen studiert hat, blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir befinden uns in der Phase der Konsolidierung. Es geht nun darum, Prozesse im Haus zu optimieren.“

Stärken beider Häuser gebündelt
„Medizinische Therapie neu gedacht“, so lautet das Credo am Klinikum. Das Haus vereint eine breite medizinische Grund- und Regelversorgung mit einer hochspezialisierten Medizin. Mit der Zusammenführung von NZN und VKH wurden die Stärken beider Häuser gebündelt, ist sich Stefan Starke sicher: „Interdisziplinäres Arbeiten, eine gute notfallmedizinische 24-Stunden-Versorgung sowie eine enge Verzahnung ambulanter und stationärer Angebote, das zeichnet uns aus“, resümiert er.
Für die Patientenversorgung stehen im KHM 165 Betten, überwiegend Ein- und Zweibettzimmer, in einem modernen und hellen Ambiente zur Verfügung. Für Ende des Jahres ist die Eröffnung einer interdisziplinären Komfortstation mit zehn Betten geplant. Perspektivisch soll sie auf 18 Betten ausgebaut werden. „Uns ist es wichtig, dass sich Patienten wohl und angenommen fühlen“, sagt er. „Wir wollen das Vertrauen, das sie uns schenken, mit sehr guter Arbeit zurückzahlen.“
Fachabteilungen wurden ausgebaut
Für die medizinische Versorgung stehen die Fachrichtungen Unfallchirurgie und Orthopädie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesie, Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie zur Verfügung. Die Gastroenterologie ist ebenso neu am KHM wie die Kardiologie mit Herzkatheterlabor und die Gefäßchirurgie. Nach wie vor hat die überregional anerkannte Fachabteilung des ehemaligen NZN mit der Urologie und Nephrologie einen hohen Stellenwert. Die Fachabteilungen Angiologie (Erkrankungen der Blutgefäße) und HalsNasen-Ohrenheilkunde werden mit Belegärzten bedient.
„Alles in allem sind wir damit durchaus ein hoch spezialisiertes Zentrum“, sagt Stefan Starke, der sich vorstellen kann, Fachbereiche weiter auszubauen. Darüber hinaus werden ambulante Sprechstunden angeboten: in der Gastroenterologie (hier werden beispielsweise Darmspiegelungen zur Früherkennung von Darmkrebs vorgenommen), der Inneren Medizin, der Kardiologie, allen chirurgischen Fächern und der Urologie. Zudem gibt es im Haus eine Radiologische Praxis, mit der das KHM eng zusammenarbeitet, wenn es um Röntgen, CT oder MRT geht.
Schwerpunktklinik für Nierenerkrankungen
Das KHM ist eine Schwerpunktklinik für Nephrologie, Hypertonie (Bluthochdruck) und Nierentransplantation, die von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie zertifiziert ist. Damit bietet die Klinik sämtliche gängigen Dialyse- und Aphereseverfahren (Verfahren zur Blutreinigung) an. „Seit Januar 2017 wurde auch die bestehende Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) intensiviert“, sagt Stefan Starke.

Das KHM als Arbeitgeber
Rund 430 Mitarbeiter sind am KHM beschäftigt, darunter 61 Ärzte und 143 Pflegekräfte. Auch um das Thema Ausbildung von Fachkräften ist man in Hann. Münden intensiv bemüht. Die integrierte Gesundheits- und Krankenpflegeschule verfügt über 45 genehmigte Ausbildungsplätze, die Stefan Starke langfristig gerne ausbauen würde. „Wichtig ist mir die enge Verzahnung von Theorie und Praxis“, sagt er.
Digitalisierung macht Prozesse transparenter
Auch die Digitalisierung ist am KHM ein Thema. „Schon jetzt sind ca. 60 Prozent der Pflegedokumentation digitalisiert“, sagt Stefan Starke. Es ist ein Trend, der sich fortsetzen wird: beispielsweise bei der Dokumentation der Ärzte. „Dadurch werden Patientendaten allen Fachabteilungen wie auch den niedergelassenen Ärzten perspektivisch schneller zur Verfügung stehen“, erläutert der Geschäftsführer. Er ist sich sicher: „Die Digitalisierung macht Prozesse transparenter. Sie bringt Arbeitserleichterung und mehr Zeit für Patienten.“ (hkk)