Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Kosten, Tanken, Sparen: Die häufigsten Fragen beantwortet von TÜV Nord

Elektro-Autos sparen in der Haltung das was sie in der Anschaffung zusätzlich kosten. Das schont den Geldbeutel und auch die Umwelt. Guido Geese vom TÜV-Nord aus Hann. Münden klärt über weitere positive Fakten auf. Foto: pixabay

Deshalb lohnt sich der Kauf eines Elektroautos

Der Diskurs um CO2-Belastung, Klimawandel und Umweltschutz ist in vollem Gange und neue Formen der Mobilität und innovative Antriebsarten rücken in den Fokus der Öffentlichkeit. Elektroautos scheinen da eine echte Alternative zu sein. Doch wie weit kann man mit ihnen fahren und welche Kosten bedeuten sie für die Fahrer? Guido Geese, Leiter der TÜV-Station Hann. Münden, beantwortet die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Elektro-Auto.

Wer bremst, tankt Energie!

„Am häufigsten fällt im Hinblick auf Elektro-Autos die Frage: Wie weit komme ich damit?“, sagt Guido Geese. „Das kommt ganz auf das Modell an. Die Reichweite kann zwischen 200 und 600 Kilometern varieren.“ Der Unterschied zum Verbrennungsmotor: Er verbraucht im Straßenverkehr durch Bremsen und Beschleunigen mehr Energie. Das Elektro-Auto hingegen tankt dadurch Energie. Wer öfter bremst, lädt damit die Batterie auf. Autobahnfahrten kosten einem Elektroauto also viel Energie. Guido Geese rät deshalb zu mehr Pausen: „Das kommt sowohl dem Elektro-Auto als auch dem Fahrer zugute. Für eine sichere Fahrt brauchen beide Energie und die können beide am Rastplatz laden.“

Wie lange ein Elektro-Auto an der Steckdose hängen muss, hängt dabei ganz von der Ladestation ab. „Es gibt langsame Lademöglichkeiten, wie die Wallbox im heimischen Carport. Dort lädt das Auto die ganze Nacht. Schneller geht’s an den Schnellladesäulen: Innerhalb einer Stunde ist der Akku dann wieder zu 90 Prozent geladen und die Fahrt kann weitergehen.

Häufig bieten Einzelhändler kostenlos Ladesäulen an, in der Regel müssen aber Verträge mit verschiedenen Anbietern geschlossen werden. Die Kosten sind dabei noch nicht einheitlich. Häufig lohnt es sich auch, mit verschiedenen Anbietern Verträge abzuschließen. „Grundsätzlich braucht man keine Angst haben, dass plötzlich der Strom ausgeht. Elektro-Autos zeigen die Reichweite, die noch gefahren werden kann, genau an und die meisten neuen Navigationsgeräte zeigen Ladestationen an“, sagt Guido Geese vom TÜV Nord in Hann. Münden. Die Bordcomputer der E-Autos zeigen zudem an, wie der Fahrer möglichst energieeffizient fährt.

Kosten richtig abschätzen

Elektro-Autos sind in Anschaffung noch mit höheren Kosten verbunden als Autos mit Verbrennungsmotoren. In der Haltung sind sie jedoch Balsam für den Geldbeutel. Denn auf Parkplätzen von Supermärkten, Baumärkten und Möbelhäusern ist die Tankfüllung bei E-Autos häufig kostenlos. Die Einzelhändler gehen bei diesen Angeboten von einer Win-Win-Situation aus: Die Kunden kommen zum Tanken und vertreiben sich währenddessen die Zeit im jeweiligen Geschäft. Zudem fördert die Bundesregierung aktuell die E-Mobilität. Käufer von E-Autos sparen aktuell also zehn Jahre lang die Kfz-Steuer. „Ein Elektro-Auto ist deutlich weniger komplex gebaut als die herkömmlichen Pkw. Es gibt weniger Teile, die defekt sein können“, erklärt Guido Geese. Das teuerste Verschleißteil des Elektro-Autos ist die Batterie. Auf diesen Fakt haben viele Hersteller jedoch mit ausgeweiteten Garantie-Angeboten reagiert. „Batterien in Elektro-Autos sollten die Halter niemals selbst wechseln. Die Gefahr eines tödlichen Stromschlags ist dabei groß“, sagt Geese.

Vorteile im Straßenverkehr

Die Bundesregierung will die E-Mobilität auch über Vorteile im Straßenverkehr attraktiver machen. Im Elektromobilitätsgesetz (EmoG) sind die Vorteile niedergeschrieben. Dazu zählen unter anderem ein Vorrecht bei Parkplätzen an Ladesäulen im öffentlichen Raum, reduzierte oder sogar erlassene Parkgebühren und freie Fahrt in zufahrtbeschränkten Zonen, die Aufgrund von Lärm und Abgasen bestehen. Das EmoG ist bis zum 30. Juni 2030 befristet.

Gefahrenpotenzial für Fußgänger

Die Motorengeräusche bleiben bei E-Autos aus. Das hat auch Nachteile: Ist ein Elektro-Auto im Stadtverkehr unterwegs, ist es nahezu geräuschlos. Von Fußgängern werden sie daher erst spät bemerkt. Um die Sicherheit zu erhöhen, sind in den neuesten Modellen Geräuschgeneratoren enthalten.