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Hauptamt setzt sich für Ehrenamt ein

Bundesweiten Modellprojektes

Der Landkreis Göttingen ist Teil des bundesweiten Verbundprojekts „Hauptamt stärkt Ehrenamt“. Das wurde von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Berlin bekannt gegeben. Gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages (DLT), überreichte Bundesministerin Klöckner die Förderbescheide an die 18 teilnehmenden Landkreise. Für den Landkreis Göttingen nahm Regina Meyer, Leiterin des Referats Demografie und Sozialplanung, den Bescheid entgegen.

Vernetzen und informieren
Das Göttinger Teilprojekt trägt den Titel „GIVE – Gut informiert – vernetzt engagiert“. „Es kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um den bereits begonnenen Prozess der Engagementförderung im Landkreis Göttingen voranzutreiben“, sagt Regina Meyer. „Der Name ,GIVE’ ist Programm: Wir wollen freiwilliges Engagement unterstützen durch gute Informationen und Vernetzung.“ Geplant seien eine Informationsplattform, bedarfsgerechte Begleitungs- und Fortbildungsangebote sowie die Unterstützung der Vernetzung ehrenamtlich Engagierter und Multiplikatoren, führt sie weiter aus. Die Beteiligung der Engagierten habe von Anfang an Priorität: Eine breit angelegte Befragung, Interviews und Workshops mit Akteuren werde sicherstellen, dass Unterstützungsmaßnahmen bei den Engagierten ankämen. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben „GIVE“ durch die HAWK Hildesheim/Holzminden/ Göttingen unter Federführung von Prof. Alexandra Engel. Der Kreis hätte das Projekt ohne Fördermittel nicht umsetzen können.

450.000 Euro Förderung
Mit dem Verbundprojekt wird ab Januar 2020 modellhaft erprobt, wie Landkreise über hauptamtliche Stellen das Ehrenamt fördern können. Initiiert wurde es gemeinsam vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und DLT. Die ausgewählten Landkreise erhalten für drei Jahre bis zu 150.000 Euro pro Jahr. Am Ende des Projekts soll unter Federführung des DLT ein „Praxis-Leitfaden“ erarbeitet werden, der anderen Landkreisen Hilfestellung bei der Stärkung des Ehrenamts durch das Hauptamt gibt.
Ein lebendiges Vereinsleben und ehrenamtlich getragene Angebote sind für ländliche Orte ein wichtiger Standort- und Bleibefaktor. Dazu gehören der Sport- oder Gesangsverein ebenso wie die freiwillige Feuerwehr. Außerdem nehmen engagierte Menschen an vielen Stellen die örtliche Daseinsvorsorge in die eigenen Hände und kompensieren so fehlende öffentliche Angebote. Die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ hat in ihrem Anfang Juli 2019 vorgelegten Bericht dem ehrenamtlichen, gemeinwohlorientierten Engagement eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt attestiert. Dabei steht die ehrenamtliche Arbeit auf dem Land vor großen Herausforderungen. Nachwuchsmangel, zunehmende bürokratische Anforderungen und eine sinkende Bereitschaft, sich innerhalb der gegebenen Ehrenamtsstrukturen kontinuierlich zu engagieren, erschweren die Arbeit von Vereinen und Initiativen. Daher hat das BMEL die Stärkung des Ehrenamts zu einem der Schwerpunktthemen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) gemacht.