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Die Macht des Korns

Vortrag über Saatgut im Tropengewächshaus

Wo bildet eigentlich ein Radieschen seine Samen aus? Kaum jemand weiß das heute noch. Samenbau wird heute selbst in der gärtnerischen Ausbildung nicht mehr gelehrt. Das hat gravierende Auswirkung auf die Artenvielfalt und auch die Landwirtschaft. Welche genau erläutert Autorin und Samengärtnerin Anja Banzhaf in ihrem Vortrag „Saatgut – Wer die Saat hat, hat das Sagen“. Der findet am Sonntag, 7. Juli, im Tropengewächshaus Witzenhausen statt. Beginn ist um 14 Uhr.

Samengärtnerin Anja Banzhaf nimmt in ihrem Vortrag das Korn genau unter die Lupe.
Foto: pixabay

Industrie schmälert Artenvielfalt
In den vergangenen Jahrzehnten wurde in der Öffentlichkeit kaum über Saatgut gesprochen. 2016 die Wendung: Bayer kauft Monsanto und bringt das Thema Saatgut damit in die Presse. Denn mit dem Kauf ist der Konzern der weltgrößte für Agrarchemie und Saatgut. Fakt ist in den letzten 100 Jahren hat die Vielfalt der Pflanzenarten um etwa 75 Prozent abgenommen. Auch Landwirte haben inzwischen kaum mehr die Möglichkeit, über ihr Saatgut zu bestimmen. All das sind Auswirkungen der Industrie, die Anja Banzhaf in ihrem Vortrag erklären wird. Sie wird die geschichtliche Entwicklung der letzten 100 Jahre aufzeigen und daraus Lösungsvorschläge für die Zukunft entwickeln.

Große Brisanz um kleines Korn
Referentin Anja Banzhaf ist Autorin und selbstgelernte Samengärtnerin. Mit Buch „Saatgut – Wer die Saat hat, hat das Sagen“ (2016) hat sie für Aufmerksamkeit gesorgt. Banzhaf hat ein weltweit brisantes Thema mit ihren Recherchen in und über Europa hinaus in den Mittelpunkt gerückt. Sie widmet sich in ihrem Buch auch der immer größeren Marktkonzentration von Saatgutkonzernen und wie die Vielfalt der Pflanzenarten wieder vergrößert werden kann.

Initiative Saatgut
Im Anschluss stellen sich zwei Initiativen vor, die sich mit dem Thema Saatgut auseinandersetzen: Miri Löhr, Erwerbsgärtnerin der Solidarischen Landwirtschaft Freudenthal, berichtet von den Möglichkeiten, eigenes Saatgut auf dem Hof zu produzieren. Lea Forster, Aktivistin bei Open Source Seeds, zeigt einen Weg, um Saatgut durch eine spezielle Lizenz wieder zu einem Gemeingut für alle zu machen.