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Der Ochsenkopf leuchtet wieder

Nach Umbauarbeiten kommt wieder Leben in den Ochsenkopf
Große Wiedereröffnung nach im Ochsenkopf

Das Haus in der Sydekumstraße 8 in Hann. Münden hat bereits eine lange Geschichte, nicht umsonst führen die Stadtführer ihre Gäste immer wieder gerne an dem 1528 in mittelalterlicher Ständerbauweise erbauten Fachwerkhaus „Ochsenkopf“ vorbei, das in der Region übrigens das letzte seiner Art ist.
6Das Kulturcafé in Hann. Münden hat vergangenen Sommer so einige in die Altstadt gelockt, die Sydekumstraße wurde zum dynamischen Treffpunkt internationaler Profi- und Laienmusiker. Tausende Besucher schätzten das Konzept eines hochwertigen, spontan erlebbaren Musik- und Fachwerkerlebnisses in lockerer Atmosphäre, die einen neuen Zeitgeist trifft. Pop- und Klassikkonzerte, Filmabende und Flüchtlingsprojekte, Tango und Zusammenspiel boten im Kulturcafé Raum für Menschen aller Nationen.
Seit Februar 2016 hatte der Ochsenkopf als Musikschule und Kulturcafé zum Bedauern von Inhaber Christian Möller und vielen Kulturliebhabern geschlossen.
Die Immobilien-Vermietungs-Geschellschaft (IVM) als Hausbesitzer, hat sich den neuen Brandschutzauflagen angenommen und auch eine Nutzungsänderung erarbeitet, in der die Musikschule und das Kulturcafé beinhaltet sind. Aufgrund der hohen Besucherzahlen im Jahr 2015, lag allen Beteiligten viel daran, die Umbauarbeiten schnell abzuschließen und die Genehmigung für den Nutzungsantrag zu erhalten. Am 22. Dezember war es endlich soweit und der Ochsenkopf öffnete seine Pforten wieder für Besucher. Unter dem Motto „Der Ochsenkopf leuchtet wieder“ gab es kurz vor Weihnachten noch einen Hausrundgang mit weihnachtlicher Musik. Auch einem vollen Programmplan für das nächste Jahr steht nun nichts mehr im Wege, eine Kooperation mit einem Gastronom ist in Planung, sodass sich die Besucher noch auf so einige Veranstaltungen freuen dürfen.
www.zusammenspiel.info

 

Architekturbüro Volkmer über den Umbau
Der Umbau im Detail

Wie so viele alte Gebäude in der Innenstadt hat auch das Gebäude in der Sydekumstrasse 8, der sogenannte „Ochsenkopf“ wechselhafte Umnutzungen und damit einhergehende Umbauten hinter sich.
Eine Sonderstellung nimmt der 1528 errichtete „Ochsenkopf“ innerhalb der Fachwerkgebäude in der Altstadt ein, da er charakteristische, spätgotische Konstruktionsmerkmale aufweist, die in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts in Münden sonst nicht mehr zur Anwendung gekommen sind.
In der Genehmigungsplanung war die spannende Aufgabe für das Architekturbüro Volkmer die Aspekte des Denkmalschutzes sowie die Aufwertung des baulichen Brandschutzes mit dem neuen Nutzungskonzept zu vereinbaren.
Im Vordergrund der Planung stand der sorgfältige Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz.
Die Decke der Halle im Erdgeschoss beispielsweise hat eine Brandschutzverkleidung erhalten unter Berücksichtigung des Sichtbar- und Erlebbarbelassens der alten, imposanten Stützen und Deckenbalken.
Bei der Sanierung durch ortsansässige Firmen und in Eigenleistung wurden natürliche Materialien verwandt. Es wurden unter anderem neue Holzfenster in der Hoffassade eingebaut, um die Halle heller zu machen.
Die alten Materialien wie Eichenbalken stehen im spannungsreichen Kontrast zum neuen Eingangselement. Die großzügige Verglasung lässt neugierige Blicke zu und lädt zum Eintreten ein.
Die Freude für uns als Planer ist, einen Teil dazu beizutragen, ein fast 500 Jahre altes Gebäude, durch das Ineinklangbringen von neuen Brandschutzanforderungen an sich verändernde Nutzungen, ein Stück Altstadt wieder mit Leben zu füllen.
Betreut wurde die Baumaßnahme von den Architekten Hans-Helmut Renner und Sandra Juwig aus dem ortsansässigen Architekturbüro Volkmer.